Westfalia Hubdach
Es gab von Westfalia ein frühes, kleines Hubdach, dessen Zeltstoff nur rundherum bis zum nach oben gebördelten Metallrand des Dachausschnittes zwischen B- und C-Säule ging.
Und es gab ab Juni 1977 ein späteres, großes Hubdach, dessen Zeltstoff rundherum von einer Aluprofilleiste gehalten wurde und dessen vorderer Teil über den Dachausschnitt hinausging, so dass dort noch eine Ablagefläche entstand.
Die Hubdächer ermöglichen das Stehen im Bulli und sorgen auch nachts hochgestellt für angenehmen Luftaustausch.
Während der Fahrt werden sie von drei Gummiknebeln unten gehalten - einer mittig hinten, zwei seitlich recht weit vorne. Die Knebel sollten die passende Festigkeit haben und die Befestigungen der Gegenhaken stabil genug sein. Bei der Fahrt zieht nicht nur ein Unterdruck das Hubdach nach oben, auch beim Bremsen wirken große Kräfte daran.
Zum Hochstellen haben die Hubdächer 3 Metallstangenscheren mit Federn, damit das Aufstellen ohne große Kraft erfolgen kann. Bei Sturm sollte man das Hubdach aber herunterziehen, da die Konstruktion nicht für große Kräfte ausgelegt ist.
Prospektbilder
Einbauanleitung Westfalia Hubdach 216 014 841 001
"Einbauanleitung Westfalia Hubdach auf VW Kombi" in wenigen Schritten mit Explosionsbild und Teileliste und Maßen.
Mikrofiche
Auch im Mikrofiche "Orig. Ersatzteile, Campmobile, Mod. 74 - 79, Mod. 80 -" vom Februar 1983 ist es in allen Details und Bestellnummern zu sehen. Nur helfen einem heute diese Bestellnummern kaum noch, da nicht bestellbar.
Unser großes Hubdach
Wir haben ein Westfalia Hubdach auf unseren ursprünglichen Schiebedachausschnitt montiert. So wurde es um 1967 auch zunächst bei den erstem Modellen bei Westfalia einst gemacht, bis später nur einfache Dachaussschnitte erfolgten.
Es handelt sich bei unserem um ein großes Hubdach ab Juni 1977, dass vorne über den Ausschnitt ragt und original rundherum durch eine Aluprofilleiste auf dem Dach gehalten wird.
In der Schiebedachauflage (bzw. dort wo die Führungen und Züge des Schiebedachs vorher lagen) wurde durch Holzleisten eine stabile Auflage für die Hubscheren des Daches geschaffen und gleichzeitig die Möglichkeit den Zeltstoff später anzutackern. Langen Schrauben zur Befestigung der beiden seitlichen Hubdachscheren gehen duch das Holz auf die Unterseite der Schiebedachauflage aus Blech - das Hubdach ist damit nicht einfach nur an Holz angeschraubt. Original war es einfaches Blech und darunter wurde ein Holzrahmen befestigt. Von diesem Holzrahmen konnte ich nur das hintere Teil wiederverwenden, da die Schiebedachkonstruktion sonst dafür im Weg ist.
Das innen sichtbare Holz wurde gepolstert, das aussenliegende lackiert. Wasser kann durch die Schiebedachabläufe weiter abfließen.
Für den Gasbetrieb war einst damals eine Entlüftung vorgeschrieben, weshalb noch ein kleine Lüftungsklappe auf dem Hubdach sitzt, die auch vielfältiger zur Lüftung nutzbar ist.
Hier einige Detailbilder noch vor dem Einbau:
Hier einige Detailbilder beim Einbau (Rohbau):
Hier einige Detailbilder Innen nach Einbau:
Tipps
Die Gummiknebel gibt es verschieden Qualitäten und Härtegraden. Wenn sie nicht auf Anhieb passen, ruhig andere Anbieter ausprobieren - so teuer sind sie nicht und sie müssen das Hubdach bei Fahrt und Bremsen gut halten. Original waren sie weiß - aber alle 6 die ich in der Hand hatte hatten ihr Haltbarkeitsdatum überschritten und waren rissig - und damit gefährlich. Weiße, teure Reproduktionen waren viel zu hart und kaum dehnbar um ihre Funktion zu erfüllen. Billige, schwarze aus dem Autozubehör für Motorhauben waren auch zu hart. Fündig bin ich dann im Camping-Ausstatter-Handel geworden - vermutlicher Ursprung Reimo.
Den Zeltstoff habe ich ausgewechselt und oben und unten neu angetackert per Drucklufttacker. Damit die U-fürmigen Heftklammern nicht durch den Zeltstoff tief ins Holz schießen unbedingt ein ca. 1 cm breites und ca. 1-2mm starkes, weißes Plastikband beim Sattler besorgen. Dieses legt man über den Zeltstoff - tackert also durch das Plasteband, Zeltstoff ins Holz.