Reifen
Vorgabe laut Papieren sind so etwas wie 7.00-14/8PR oder 185R14C6PR.
Nach heute üblicheren Angaben sind dies 185 R 14 C 93 M,
wobei die 185 ohne Angabe zur Reifenhöhe für 185/82 steht - aber 185/80 auch zulässig sind.
Reifendimensionen
Üblich ist heute die Radial-Reifendimension 185 R 14.
Die alten Reifendimensionensangabe 7.00 ist heute kaum mehr üblich.
Reifenmaße und Aufschriften sind heute durch die ECE-Regelung 30, "Luftreifen für Kraftfahrzeuge und Anhänger" festgelegt.
185 ist die Reifenbreite in Millimetern.
Um auch die Reifenhöhe anzugeben, wird die Reifenbreite ergänzt durch das Höhen-Breiten-Verhältnis in Prozent wie z.B. 185/82 - d.h. 82% der Reifenbreite ergibt errechnet eine Flankenhöhe von 152 mm. Die /82 galt früher als Standard (siehe ehemalige DIN 7803-3, Serie "82") und wird auch heute weggelassen (siehe heutige ECE-Regelung 30, Kapitel 2.17.1.2. "außer bei bestimmten Reifentypen..." und Anhang V). Oft werden auch nur /80 Reifen angeboten, wobei diese 2% bzw. weniger als 4mm Unterschied zulässig sind laut einer alten Verkehrsblattverlautbarung BMV von 1990 auch eintragungsfrei.
Laut ECE-Regelung 30, Anhang V haben 185 R 14:
- Kode 5.5 für Breite der Messfelge
- Aussendurchmesser 674 mm
- Querschnittsbreite 188 mm
- Nenndurchmesser der Felge 381 mm
= bei min Reifenhöhe sind das eine Flankenhöhe von 151 mm
Es gibt aber auch einige Bullifahrer, die lieber breitere 205/70R14 Reifen fahren - früher stand das auch noch als "Reifengröße maximal 2 Nummer breiter als Original" (185->195->205) im Anforderungskatalog für Oldtimer bzw. H-Kennzeichen - derzeit steht da nur noch "Nur Originalausführung".
R steht für Radial - den heute üblichen Aufbau des Reifen (früher gab es auch noch Diagonal).
14 beschreibt den Felgendurchmesser in Zoll.
Commerial
C-Reifen steht für Commercial - d.h. verstärkte Seitenflanken für den gegenüber PKWs stärker belasteten Reifen für Transporter und Leicht-LKW.
Tragfähigkeitsindex
Für die Hinterachse ist eine zulässige Hinterachslast von bis zu 1300 kg in Papieren und Betriebsanleitung genannt.
Die alte "Ply Rating" (x PR) gibt es nicht mehr.
Der heutige Tragfähigkeitsindex (Loadindex) passend zu 1300 kg / 2 Seiten ist "93"=650 kg - oder auch besser höher.
Bei C-Reifen finden sich oft zwei Werte wie z.B. C 102/100. Dabei ist die erste Wert für uns wichtig. Der zweite ist für Zwillingsreifen (zwei Felgen direkt nebeneinander tragen die Last)
Geschwindigkeitsindex
Für die maximale Geschwindigkeit des Reifens wird der Geschwindigkeitsindex angeben mit einem Buchstaben (in der Regel) von A=sehr langsam bis Y=sehr schnell.
Die maximal Geschwindigkeit laut Werk beim großen Typ 4 sind 127 km/h.
D.h. ein Geschwindigkeitsindex von M=130 km/h ist ausreichend. Dieser wird aber kaum noch angeboten, sondern meist höher wie z.B. Q=160 km/h.
Reifenalter
Das Reifenalter ist durch eine vierstellige DOT Nummer erkennbar, oft rund/länglich eingerahmt. Ist sie noch dreistellig, dann sind die uralten Reifen vor 1999 hergestellt worden.
Die vier Stellen geben in den ersten zwei Ziffern die Produktionswoche an, in den letzten beiden das Produktionsjahr (z.B. 17 für das Jahr 2017).
Der ADAC rät 8 Jahre alte Reifen nicht mehr zu benutzen. Andere geben auch schon z.B. 5 Jahre als erste kritische Schwelle an. Der Gesetzgeber kennt nur für Wohnwagenanhänger eine Altersgrenze: maximal 6 Jahre für 100 km/h Zulassung.
Winterreifen
Für den Wintereinsatz (in Deutschland nur bei Schnee und Eis - nicht zwingend Vorschrift bei trockener Straße) nutzbare Reifen sollten das Berg&Schneeflockensymbol haben und mit ein "M&S" oder "M+S" (Mud and Snow) gekennzeichnet sein.
Da wir viel unterwegs sind mit dem Bulli, sind gute Reifen wichtig. Unsere Reiseziele sind eher im warmen Süden, daher bevorzuge ich leise Sommerreifen.
Für den Oldtimer-Look kommen noch RAVUS Weißwandringe drauf. Da der Bulli nicht soo schnell ist, ist das a) eine kostengünstige Variante zu echten Weißwandreifen und b) habe ich so die Freiheit mir gute Markenreifen mit optimalen Eigenschaften für die Bodenhaftung zu wählen - und muss nicht auf Asien- oder US-Wießwandreifen zurückgreifen, die oft z.B. schlechte Haftung bei Nässe haben.
Continental ContiVanContact 100 185 R14C 102/100 Q
Aktuell seit Sommer 2017 habe ich Continental ContiVanContact 100 185 R14C 102/100 Q drauf. Mit den RAVUS Weißwandringen.
Continental Vanco 2 185 R14 C 102/100 Q
Vorher hatte ich nach der Restauration 2010 bis 2017 Continental Vanco 2 185 R14 C 102/100 Q Sommerreifen. Leise mit guter Haftung bei Nässe waren sie viele zehntausende Kilometer ein perfekter Begleiter auf 3 Kontinenten.
RAVUS Weißwandringe
Sehr frühe Reifen waren einst weiß. Bis Mitte der 60er Jahre waren noch Weißwandreifen mit breitem Ring Mode. Danach bis zum Anfang der 70er und damit für den T2 zeitgemäß nur eine 2cm schmaler Ring - so auch in VW USA Prospekten 1967 bis 1970 zu finden. Das Ende der Weißwandreifen-Zeit war zur Bauzeit unseres Bullis 1979 längst überschritten. Sie galten in dieser Zeit als spießig, unpraktisch und unsportlich.
Doch Weißwandreifen werten heute wieder einen Oldtimer auf - machen ihn erkennbarer als altes Fahrzeug. Echte Weißwandreifen mit passender Traglast und gutem Laufeigenschaften sind für den T2 Camper recht teuer. Viele Weißwandreifen kommen aus USA oder Taiwan mit mäßiger bis schlechter Haftung bei Regen. Daneben gibt es noch die teure Möglichkeit Ringe nachträglich aufvulkanisieren zu lassen. Die Kosten für einen derartigen Reifensatz sind dann schnell 4stellige Euro Beträge.
Daher entscheiden wir uns lieber für sehr gute normale Markenreifen (von Continental) und aufgesetzten Weißwandringen. Diese werden mit Chromringen in die Felge geklemmt und bestehen aus einem Plastikring. Manche dieser Konstruktion scheuern und beschädigen die Reifenflanken. Unsere Weißwandringe stammen von RAVUS, mit einem Schutz vor dem Aufscheuern des Reifens. Trotz Fahrten in Wüsten und auf 3 Kontinenten war auch nach 7 Jahren keine nennenswerten Spuren hinter den Ringen am Reifen zu sehen.
Reifendruck & Offroad
Orignal steht der Reifendruck als Aufkleber auf der Lenksäule und in der Bedienungsanleitung, z.B. 2.5 vorne und 3.1 bar hinten, da der Wagen hinten durch Motor schwerer ist. Die Reifengrößte ist dabei eher unerheblich.
Viele - wie auch wir - fahren heute aber auch mit mehr Reifendruck (z.B. 3.0 vorne, 3.5 bar hinten), da gerade beim Camper oft mehr Last & Gepäck im Spiel ist. Dabei spielen aber Fahrstil, subjetives Komfortempfinden und weitere Faktoren eine Rolle, so dass jeder seinen Lieblingsreifendruck finden muss und solche Werte nur ein Hinweis sein können.
Unter Offroadbedingungen ist der Druck zu verringern. In Steinwüsten um ca. 15-20% - im Sand viel drastischer um 50-60% weniger um die Reifenauflagefläche zu vergrößern. Einen passenden Reifendruckmesser sollte man dafür parat haben. Bei Rückkehr auf Straße/Stein sollte man dann eine entsprechende Fußpumpe oder Kompressor dabei haben. Vorsicht vor allem mit zu niedrigem Druck auf scharfkantigen steinigen Wegen mit den sich wölbenden ungeschützen Flanken.
Teerstraßen: 100 %
Pisten, "Wellblech": minus 15 %
scharfkantige Felsen, Steine: minus 10-15 %
glatte Felsen, Steine: minus 20-50 %
Schlamm: minus 25 %
Sand: minus 50-60 %
Ersatzrad
Bei unserem 9 Sitzer Bus liegt das Ersatzrad vorne unter der Beifahrersitzbank.
Bei manchen anderen findet es sich aufrecht stehend hinten über dem Motorraum ungeschützt oder unter einem Bezug oder unter einer Kunststoffabdeckung. Bei manchem Camper auch in Möbeln als volles Ersatzrad oder Notrad zum Aufpumpen - oder per einfachem Halter oder aufwendigerem Westfalia Ersatzradkasten am Bug.
Felgen
Felgen hatte ich bei der Restauration 2008 noch ein neues Volkswagen Set in der Größe 5 1/2 J x 14 ET 39 (EinpressTiefe) und Lockkreisdurchmesser 112 mm bekommen, wie original an meinem T2b. Es gab vorher noch andere Felgen z.B. mit ET 41 oder vor Modelljahr 1971 als 5 JK x 14 ohne Hump für Reifen mit Schläuchen.