2024 Tunesien (5.000 km + 1800 km Fähre)
Mit unseren Solo-Reisen mit T2 nach Marokko oder Iran kamen wir auch immer wieder mit anderen ins Gespräch so etwas mal zusammen als Gruppe zu machen. Etwa mit Kai am Lagerfeuer, der auch so eine Reise mit Käfer vor Jahrzehnten nach Ägypten hatte. Zu Corona Zeiten festigte sich ein Gruppe von 10 Fahrzeugen und 15 Reiselustigen - und Mani und Kai gingen in Planung zur Route und Zeitraum - auf nach Tunesien in die Sahara.
Text und Bild auch auf Kais Website.
Vorbereitungen
Auch wenn wir schon in Wüsten waren, stand auch angestachelt durch die Reisegruppe einige Updates an unserem Bulli an: externer Ölkühler zur Schonung des Motors und Fahrers mit nun Öltemperatur- & Öldruckanzeige, zusätzlicher Zyklonluftfilter, Sandbleche (Anfahrhilfen aus Kunststoff), Kompressor zum Ändern des Reifendrucks in Sand/Geröll/Schotter/Straße, effizienterer Kompressorkühlschrang für größere Außentemperaturen, Solaranlage & Zweitbatterie für Kühlschrank & Smartphones, Bergezubehör wie Schaufel & Säge, Ersatzteile, variable Anbringung des Kennzeichens, zusätzliche und modernisierte (USB C) Steckdosen, Gepäcknetze für mehr Ordnung, usw.
Außerdem wurden einige Wartungsarbeiten erledigt: Wechsel von Motoröl & Getriebeöl, Bremsfüssigkeit, Bremssätteln vorne, Radlager rundum, uvm.
Aber natürlich auch für uns Reisende standen Vorbereitungen an: Impfschutz, Reisepässe, Verpflegung, passende Kleidung & Sonnenschutz inkl. Hüte, Notapotheke & Medikamente, usw.
Diese Vorbereitungen zogen sich über mehr als ein halbes Jahr vor der Reise hin.
Anreise (ca. 1200 km + 900 km Fähre)
Die Anreise von Berlin nach Genua erfolgte bei uns noch alleine. In Lichtenstein waren wir zuvor noch nie mit Bulli, also nahmen wir einen Weg über Dinkelsbühl (Bayern), Bodenseeregion, Österreich, Schweiz und Lichtenstein mit Halt am Schloß Verduz. Danach Zwischenübernachtung in Villa Guardia (nahe Como, Italien). Mit der Gruppe fanden wir dann zusammen in einem Campingplatz am Rand von Genua. Am morgen danach dann gemeinsam zum letzten europäischen Einkauf und dann ab zum Hafen und auf die Fähre nach Tunis.
(Bilder dazu folgen noch.)
Tunesien
Reiseroute in Tunesien mit Start im Hafen in Tunis meist über kleinere Nebenstraßen: Hammam-Lif (Bank & Bargeld, Tanken, Einkauf, Telefonkarte), Deutscher Soldatenfriedhof Bordj Cedria, Udna, Lac Sidi Madyen, Ksar Lemsa, Sbiba, Sbeitla, (Hotel Sufetula), Gafsa, Oase Richet Naam, (Camping Caprapicti), Métlaoui, („Rommelpiste“), Mides, Chott Mejez Sfa (Filmkulisse „Kingdom of Fire“, mit erstem Sandsturm), Ong Jmal (Kamelnacken, STAR WARS), Mos Espa (STAR WARS), Lars Homestead (STAR WARS), Tozeur, Chott el Djerid, Douz, Ksar Ghilane, Chenini, Tataouine, Ksar Hadada (STAR WARS), Djerba (endlich Meer), Ksar Hallouf, La Louza (Résidence-Camping El Kahena), El Djem, Hammamet, Qurba (Strand & Flamingos), Deutscher Soldatenfriedhof Bordj Cedria, zurück zum Hafen Tunis.
Erste Bilder:
(die Bilderflut von 3 Kameras muss noch gebändigt werden im Juni)
Rückreise (ca. 1200 km + 900 km Fähre)
Die Rückreise von Genua hielten wir weniger spektakulär und nutzen wir zur Entspannung und meist über Autobahnen. Nach einem Übernachtungsplatz unterhalb von Como (bei Ronco Vecchio, Italien), ging es über die Schweiz, Österreich nach Deutschland zum Stop in Memmingen - mit leckerem Essen (Joesepp's Hotel) und Altstadtbesuch samt italienischem Eis (z.B. Lavendeleis). Weiter gen Nordbayern nach Konradsreuth (Kannerschreither Brauhaisla). Letze kurze Etappe dann nach Hause nach Berlin - inkl. über einer Stunde Fahrt durch Berlins Verkehrschaos.
(Bilder dazu folgen noch.)
Schwund und Schäden
Die Reise war recht anspruchsvoll für Mensch und Maschine.
Beim Mensch zollten die Temperaturen um 42 Grad im Schatten (ohne Schatten) ihren Tribut mit Magenproblen oder Erschöpfung durch unruhigen Schlaf in dieser Hitze.
Beim unserem Bulli leidete das Kennzeichen zunächst noch montiert unter der Stoßstange vorzeitiger als gedacht. Aber auch eine gute Kupplungsseilführung gab sich der Hitze erlegen und stauchte sich im Gummi. Der Wüstensand kratzte trotz Ausblasen per Kompressor in allen Schlößern und Schanieren und Fensterführungen. Zierleisten und einige Kleinteile lösten sich durch das ständige Gehoppel über Schotterpisten. Hier und da klapperte es etwas mehr als vorher. Auch die Schläuche am Kompressor zu den Abnahmekupplungen wurden trotz guter Schlauchschellen weich und lösten sich gerne mal im Einsatz. Ein Ravus Weißwandring hatte seine Unterlage verloren und machte bei jeder Raddrehung leichte Flap-flap Geräusche, aber hinterließ dabei nur ganz leichte Schleifspuren um Reifen. Und einer der hinteren Stoßdämpfer zeigte sich leicht ölfeucht - die 14 Jahre alten Monroe Ride Leveler wollten nun wohl mal ersetzt werden, hielten aber ihren Luftdruck immer noch tapfer. Und lange Kratzer im Lack durch feste Sträucher und Geäst gab es auch bei Fahrten durch unbefestigte Wegen durch Oasen und Bachläufe. Aber alles machbar und wir sind ohne größere Verluste wieder nach Hause gekommen.