Dreharbeiten zum Film der donots


Vor einiger Zeig erreichte mich eine mail, in der dringendst ein VW-Bus für Film-Aufnahmen gesucht wurde. Nichts für mich, dachte ich zunächst, schickte ein Bildchen von meinem Bus mit und empfahl ein fertig restauriertes und für gewöhnlich gewaschenes Exemplar eines anderen IG-Mitglieds. Indes ließ der Interessent nicht locker: Eben einen rot-weißen Bus habe man gesucht, und einen mit, äh, heruntergekommenem Aussehen. Der Wagen solle den Band-Bus der Donots in ihren frühen Jahren, als sie noch nicht berühmt waren, (daß sie das heute tatsächlich sind, haben mir später die Schulkinder versichert, die die Filmaufnahmen beobachteten und tatsächlich alles von den Donots wußten. Na ja, bin eben ein Musik-Dilettant...), als sie noch kein Geld hatten und kleine Auftritte in Schulen machten. Sollte mein Bus doch der richtige sein? Flugs wurde die Aufwandsentschädigung vereinbart, und der geplante Dreh konnte am nächten Morgen (!!) stattfinden. Als ich nun in aller Herrgottsfrühe beim Set auftauchte, zog mein Auto erst einmal alle Blicke auf sich. Aber das bin ich ja inzwischen gewohnt: Wo haben die Requisiteure denn dieses wunderbar hergerichtete Auto ausgegraben! Mein "Nix hergerichtet, ich fahr immer so!" wurde dann doch erstaunt zu Kenntnis genommen. Während die Scheinwerfer und die Kamera für die erste Szene hergerichtet wurde, beantwortete ich erst ein mal die Fragen der Umstehenden, erzählte Reiseanekdoten, hörte anderen Reisegeschichten zu, während die hinter dem Zaun aufgereihten Zuschauerinnen blaß vor Neid waren, daß ich mit den leibhaftigen Donots sprach, und dabei habe ich zu Anfang gar nicht gewußt, welcher meiner Gesprächspartner nun Kabelträgerhilfe und welcher ein Donot ist. Den Zuschauern immer das gleiche zu erzählen, fand ich langweilig, also erläuterte ich weiter, dies seien die Filmaufnahmen für den nächsten James-Bond-Film. Irgendwie glauben die Leute ja einfach alles ... Leitmotiv des Films ist eigentlich ein Junge (mein Bus ist wohl doch nicht der Hauptdarsteller ...), der ein Fan der Donots ist, und sich immer, wenn er in schwierigen oder peinlichen Situationen ist, in seiner Traumwelt die Anwesenheit seiner Helden herbeiwünscht. Als seine Traum-Helden nun leibhaftig an seiner Schule auftreten, ist er überglücklich, kann sich nicht von ihnen losreißen und erhält zum Abschied noch ein T-Shirt geschenkt. Als die Band nun alles eingeladen hat, den Schulhof verlassen will, verwechselt der Fahrer den ersten mit dem Rückwärtsgang, der Bus macht einen Satz nach hinten und ... Als Schlußszene war eigentlich geplant, daß der Junge wieder mal aus seinen Träumen erwacht. Höhepunkt der Aufnahmen war also, daß ich mit dem Bus aus dem Stand einen Riesensatz nach hinten machen sollte, dabei einen Stapel von Holzbohlen und Sandsäcken überfahren sollte, damit der Wagen die angemessene Bewegung nach oben und wieder nach unten durchführt, und sofort anschließend vor dem dahinter liegenden Kameramann eine Vollbremsung zu vollführen. Im dritten Anlauf klappte dies auch wunschgemäß, nebenbei habe ich allerdings vor den ungläubigen Augen der Mannschaft die Sandsäcke zerfetzt ... Die Schlußszene mit meinem Bus war dann die, in der nur noch die Füße des Jungen unter dem Auto hervorragen (der Höherlegung sei Dank!), diese Szene war dann aber so eindrucksvoll, daß sie beim Schnitt als Schlußszene gewählt wurde: Die Füße des Jungen sind unter dem Heck zu sehen, nichts bewegt sich mehr, außer einer Kordel, die am Heckgepäckträger befestigt ist und leicht hin und her schaukelt...


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  • Autor: Michael Knappmann &160; &160; &160; Copyright © 1998 Michael Knappmann, All rights reserved.
    Letzte Modifikation: 27.06.2001 &160; &160; &160; Erstmals erstellt: 27.06.2001